Hansestadt Greifswald

Hansestadt Greifswald
Hạnsestadt Greifswald,
 
kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, am Greifswalder Bodden (Ostsee), im Norden vom Mündungsabschnitt des Ryck durchflossen, 55 300 Einwohner; Hauptort von Vorpommern; Sitz des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche; Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Teilinstitut des Max-Planck-Institutes für Plasmaphysik, Garching; Landesverfassungs-, Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht; Museum der Hansestadt Greifswald (im Guardianshaus des ehemaligen Franziskanerklosters, 13. Jahrhundert), Kunstschätze der Universität, Pommersches Landesmuseum und Museumshafen; alljährlich kulturelle Veranstaltungen wie Bachwoche (seit 1946), Nordeuropäische Kulturtage »Nordischer Klang«. Die Wirtschaft wird von Unternehmen der Wissenschaft, Forschung, Innovation, Technologie, Biotechnik und des Großhandels (besonders mit den skandinavischen Ländern und mit Polen) bestimmt, gewisse Bedeutung haben die Nahrungsmittel- und die nachrichtenelektronische Industrie. Das rd. 15 km nordöstlich von Greifswald bei Lubmin vorhandene Kernkraftwerk Nord wurde 1990 aus Sicherheitsgründen stillgelegt. Der Hafen von Greifswald dient der Küsten- und Binnenschifffahrt.
 
 
Zahlreiche Gebäude v. a. des 16. und 17. Jahrhunderts erhalten. Die Pfarrkirche der Altstadt, Sankt Marien (Ende 13. Jahrhundert begonnen), ist eine Backsteinhallenkirche, ebenso der evangelische Dom Sankt Nikolai (Ende 13. Jahrhundert begonnen). Die Pfarrkirche der Neustadt, Sankt Jakobi (Ende 13. Jahrhundert begonnen), wurde um 1400 umgestaltet. Vom Franziskanerkloster (um 1245 gegründet) ist das ehemalige Wohnhaus des Guardians erhalten. Das Rathaus, ursprünglich gotisch (Mitte 14. Jahrhundert), wurde nach Bränden 1713-38 erneuert. Die Hauptgebäude der Universität errichtete man 1747-50, zum Teil über Vorgängerbauten. An C. D. Friedricherinnert die Greifen-Galerie (ehemalige Werkstatt der Eltern des Künstlers). Nahebei die Ruine der ehemaligen Zisterzienserabtei Eldena.
 
 
Greifswald, vermutlich eine dörfliche Siedlung in Verbindung mit einem 1193 erstmals erwähnten Salzwerk am Ufer des Ryck, war seit 1208 im Besitz des Klosters Eldena. Seit 1241 besaß Greifswald Marktrecht; 1249 empfing Herzog Wartislaw III. von Pommern Greifswald, er verlieh ihm 1250 Lübecker Stadtrecht. Nach dem Zutritt zur Hanse (1281) kam es zum wirtschaftlichen Aufschwung durch Handel (durch Zollprivilegien und Stapelrechte begünstigt), dazu traten Salzgewinnung (bis ins 19. Jahrhundert) und Schiffbau. Die Gründung der Universität (1456) förderte das geistige Leben. Mit Vorpommern kam Greifswald 1648 an Schweden, 1815 an Preußen und (nach der kampflosen Übergabe am 30. 4.) 1945 an die SBZ (1949-90 DDR).

Universal-Lexikon. 2012.

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